Vor wenigen Tagen hat die CDU in der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf Volker Heinecke zu ihrem Kandidaten für das Amt des Samtgemeindebürgermeisters nominiert. Bereits in den ersten Tagen nach seiner Nominierung kam es zu Vorgängen, die der SPD-Samtgemeindeverband scharf kritisiert.

Am Dienstag (21. Oktober 2025) erschien in der Allgemeinen Zeitung ein Artikel über Herrn Heinecke, der auf einem persönlichen Gespräch zwischen ihm und einem Journalisten basierte. In dem Beitrag wurde unter anderem erwähnt, dass Heinecke für den AfD-Gründer Bernd Lucke gearbeitet habe. Dabei entstand irrtümlich der Eindruck, er selbst sei Mitglied der AfD gewesen und habe die Partei verlassen, als sie sich radikalisierte. Laut Heinecke handelt es sich hierbei jedoch um eine falsche Darstellung, da er nie Mitglied der AfD gewesen sei.

Als Reaktion darauf veröffentlichte Heinecke in den sozialen Medien einen Beitrag, in dem er klarstellte, dass er nie der AfD angehört habe. Zugleich warf er dem Journalisten der Allgemeinen Zeitung eine „politisch motivierte Falschdarstellung“ vor. Zudem kündigte er an, künftig zu prüfen, welcher Journalist welches Parteibuch habe, und seine Gesprächsbereitschaft davon abhängig zu machen.

„Ich bin fassungslos. Ein solches Vorgehen kennen wir sonst nur aus Amerika und, ja, auch von der AfD. Zumindest die Rhetorik erinnert stark an diese Partei, der er nie angehört haben will“, kommentiert Hannes Henze, Vorsitzender des SPD-Samtgemeindeverbands. „Jemand, der so mit der Presse umgeht, darf niemals unsere Samtgemeinde repräsentieren. Eine solche Delegitimierung der Presse ist ein inakzeptabler Vorgang“, so Henze weiter.

„Dass er wenig später den Kommentar von Lars Becker, Redaktionsleiter der Allgemeinen Zeitung, unter seinem Beitrag einfach gelöscht hat, macht die Situation nicht besser, im Gegenteil: Sie verschärft sie noch“, kritisiert der SPD-Vorsitzende.

Auch grundsätzlich zeigt sich die SPD in der Samtgemeinde über die Nominierung überrascht. „Bereits eine kurze Internetrecherche zeigt, dass Herr Heinecke 2021 als Bundestagskandidat der Freien Wähler die Wiedereinführung der D-Mark oder einer anderen nationalen Währung forderte. Auf seiner Homepage schreibt er zudem, er wünsche sich als privater Hausbesitzer Stacheldraht an seiner Grundstücksgrenze, um ‚übergriffige Handlungsgehilfen einer fehlgeleiteten Politik fernzuhalten‘. Spätestens an dieser Stelle hätten die Verantwortlichen der hiesigen CDU misstrauisch werden müssen“, erklärt Henze. Er verweist darauf, dass auch andere öffentliche Äußerungen Heineckes fragwürdig seien. Umso verwunderlicher sei es, dass sich fast 90 Prozent der CDU-Mitglieder dennoch für ihn ausgesprochen hätten und die Verantwortlichen der CDU in der Samtgemeinde nicht früher eingeschritten seien.

„Es ist wichtig, dass alle demokratischen Parteien sachlich und konstruktiv miteinander arbeiten können. Dazu gehört gegenseitiger Respekt, auch bei unterschiedlichen Positionen. Wenn der Spitzenkandidat der CDU jedoch öffentlich in mehreren Statements pauschal gegen ‚links-grün‘ hetzt und dann auch noch die Presse angreift, ist es fraglich, wie das in Zukunft gelingen soll“, betont Henze.

Abschließend erklärt der SPD-Vorsitzende: „Die CDU ist mit Heinecke in eine Sackgasse eingebogen. Jetzt wäre es an der Zeit, den Rückwärtsgang einzulegen und einen anderen Weg zu wählen. Möglicherweise auch mit einer anderen Person am Steuer.“